Die Morita-Therapie

Die Morita Therapie ist eine typisch japanische Form der Psychotherapie, die vor fast hundert Jahren durch den japanischen Nervenarzt Morita Shoma (1874 bis 1938) zur Behandlung nervöser Störungen entwickelt wurde.

 

Man kann die Morita-Therapie als eine der „stillen“ Therapien aus dem östlichen Kulturraum bezeichnen. Sie beruht auf Wurzeln des Tao und des japanischen Zen und ist aus den spezifischen Bedingungen der japanischen Kultur und ihrer buddhistischen Prägung erwachsen.

 

Als deren charakteristische Vorstellungen gelten die Auffassung des Einsseins von Körper und Seele und die Verortung des Ich im „Zwischen“ von Subjekt und Objekt, in dem beide in wechselseitiger Bezogenheit aufgehen. Diese Auffassung eines psychischen „Zwischen“ gemahnt an das Konzept des „Zwischenmenschlichen“ von Martin Buber, zugleich aber nimmt es moderne Entwicklungen der Psychoanalyse hinsichtlich der auf Husserl zurückgehenden Intersubjektivität vorweg.

 

Weitere die Morita-Therapie kennzeichnende Konzepte:

  • das der ‚Leere‘ und des ‚Nichts‘ im therapeutischen Prozess
  • das Verständnis von innerer und äußerer Natur, die im Unterschied zum Dualismus in westlichen Vorstellungen bei Morita als Einheit gesehen wird